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Teilnehmer des IgB-Treffens in Obercunnersdorf |
Am Sonntag, dem letzten Tag des IgB-Herbsttreffens, gibt es noch eine Exkursion nach Obercunnersdorf. Es besitzt ein gut erhaltenes Ortsbild mit ca. 250 Umgebindehäusern und gilt damit als eines der schönsten Dörfer der Oberlausitz, „das Dorf der Umgebindehäuser”. In vier Gruppen, mit Gästeführern aus dem Ort, erkunden wir das Dorf und einige der interessantesten Gebäude.
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In Obercunnersdorf haben sogar die Buswartehäuschen ein Umgebinde...
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Mitten durch das Dorf verläuft ein Eisenbahnviadukt der Bahnstrecke von Löbau nach Zittau.
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Der Viadukt prägt das Ortsbild von Obercunnersdorf.
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Haus Roth, ein restauriertes Umgebindehaus von 1805 mit gut erhaltener Blockstube. |
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Die auffällig blau gestrichene Fenstereinfassungen sind klassizistisch und entstanden zur Bauzeit 1805. |
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Blühende Herbstastern im Vorgarten |
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Viele Fachwerkobergeschosse und -giebel sind mit Schiefer verkleidet. Dabei werden Rautenmuster und unterschiedliche Ornamente aus schwarzem (blauem) und dem selteneren weißem Schiefer gebildet. |
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Die Bodenluke ist mit Blech beschlagen und dient zum Einbringen von Reisig und Brennmaterial. |
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Umgebindehaus in der Nähe der Kirche mit Krüppelwalmdach und prächtiger, ornamentaler Schieferverkleidung. |
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Schieferverkleidung mit Bögen, Rauten- und Schuppenmustern aus bläulichem und rötlichem Schiefer. Der rote Schiefer wurde aus England importiert. |
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Barockes Umgebinde mit profilierten Kopfbändern. Die Ständer wurden später verkleidet. |
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Restaurierte Schieferfassade mit wildem Wein. Da der weiße Schiefer nur noch schwer zu bekommen ist, wird er vielfach durch Kunstschiefer ersetzt. |
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Die Kirche erhebt sich auf einem Hügel im Zentrum des Dorfes.
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Die 1691 erbaute und 1748 erweiterte ev.-luth. Kirche ist ein typischer protestantischer „Predigtsaal” mit zwei umlaufenden Emporen übereinander. |
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Die Brüstungen der Emporen sind mit Szenen aus dem Leben Jesu Christi, Propheten und Aposteln sowie anderen Gestalten aus der Bibel bemalt. |
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Das erhaltene barocke Gestühl hat bemalte Wangen und nummerierte Plätze, die von den Gemeindegliedern gekauft werden mussten. Individuell gestaltete „Gesangbuchbretter” konnten aufgeklappt werden und dienten zur Ablage des Gesangbuches. |
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Mittelpunkt der protestantischen Kirche ist die Kanzel an der östlichen Längsseite, von der bis heute das Wort Gottes verkündigt wird. Die blaue, marmorierende Farbfassung wurde in den 1930er Jahren wieder freigelegt und restauriert. |
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Restauriertes Umgebindehaus eines IgB-Mitglieds, das von innen besichtigt werden konnte. |
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Angeblattete Kopfbänder am Umgebindeständer |
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Blick in die restaurierte Holzstube |
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Das kleinste und älteste Umgebindehaus ist das sog. Schunkelhaus, erbaut um 1730. Bis 1990 wurde es von einer alleinstehenden alten Frau bewohnt, danach wurde es restauriert und als Museum eingerichtet. Gezeigt wird die typische Wohnkultur der „kleinen Leute” im Dorf zur Zeit um 1900. |
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Die Umgebindeständer sind hier ebenfalls mit Schiefer verkleidet. |
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Geschirrschrank mit Porzellan als wertvollstem Hausrat |
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Tischdecke mit Hausspruch |
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Gusseisernes Waffeleisen mit Waffelrezept auf dem Deckel |
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Wanduhr, Fotos und ein Hochzeitskranz als Zeugnisse der Familiengeschichte in der Stube |
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Waschbottich aus Zink mit Waschbrett und Mangel zum Auswringen der Wäsche. |
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Peter Dorn (rechts) zeigt einem Teilnehmer der Exkursion interessante Details der musealen Einrichtung im „Schunkelhaus”. |
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Wir besuchen ein stattliches, zurzeit leerstehendes Umgebindehaus, ein ehemaliges Faktorenhaus. Faktoren waren Groß- und Verlagshändler, die die Leineweber mit Garn belieferten und das fertig gewebte Leinen aufkauften, um es mit Gewinn weiterzuverhandeln. Der Eigentümer, der uns das Haus zeigt, plant, es in den nächsten Jahren fertig zu restaurieren. |
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Das stattliche Haus hat einen holzverkleideten Ostgiebel und ein barockes Mansarddach. |
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Profilierter Eckständer |
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Fenster im Giebelobergeschoss. Die Giebelverbretterung ist am Ende mit einem dekorativen Brett verkleidet. |
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Rückseite mit Hinterausgang. Rechts der massive Stallteil des Hauses. |
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Ein steinerner Hausflur mit Gewölbe gehört zu vielen größeren Umgebindehäusern, er verläuft zwischen der hölzernen Stube und dem Stallteil (oder einer zweiten Holzstube).
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Hausflur mit Stuckornamenten |
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Stuckornament im Hausflur, die farbige Bemalung ist nicht original. |
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IgB-Mitglieder in der Holzstube des Hauses. Hier wurden bauzeitliche Malereien auf den Schiebeläden der Fenster entdeckt, die restauriert werden sollen. |
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Profilierter Deckenbalken in der Stube |
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Im Hausflur befinden sich Stuckornamente, die noch restauriert werden müssen. |
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Gewölbe im Hausflur |
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Auf dem Dachboden wurde gedroschenes Getreide gelagert. Die hölzernen Abtrennungen sind noch erhalten. |
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Die Scheune des Hofes hat angeblattete Streben und ist vielleicht sogar noch etwas älter als das Wohnhaus. |
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Dieses Haus beherbergte im 19. Jahrhundert die Poststelle von Obercunnersdorf. Im Obergeschoss des Anbaus (links) befindet sich eine zweite Blockstube. |
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Der massive Türstock aus Granit ist z.T. ockerfarbig bemalt und zeigt auf dem Schlussstein die Jahreszahl 1802. Typisch sind auch die mit Eisen vergitterten Flurfenster neben dem Eingang. |
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Dieses schöne, aber stark renovierungsbedürftige Haus hat gerade einen neuen Eigentümer gefunden. Die Restaurierung ist geplant. |
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Die kunstvoll dekorierte Bretterverkleidung mit Deckleisten wird als „Oberlausitzer Hausbeschlag” bezeichnet.
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Der „Holzbeschlag” am Oberstock ist restaurierungsbedürftig. |
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Schlange am Holzgiebel eines Hauses. Angeblich sollte sie vor Blitzschlag schützen. |
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Gemalte Blindfenster an einem Umgebindehaus am Mauerweg |
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Besuch eines Umgebindehauses in Großschönau, dessen Restaurierung um 1995 von Erhard beraten wurde. |
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Im Vorgarten wurde ein alter Brunnen entdeckt, der heute wieder zur Gartenbewässerung genutzt wird. |
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Das Haus besitzt zwei Holzstuben; die linke wird heute als Küche genutzt, |
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Die größere rechte Blockstube dient als Wohnzimmer und ist überwiegend modern eingerichtet. |
Fenster mit „Ritscheln”, innenliegenden Schiebeläden.
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Großschönau wurde zuletzt 2010 von schwerem Hochwasser betroffen. In dem von uns besuchten Haus (rechts im Bild) stand das Wasser etwa 40 cm hoch. |
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Wir beschließen den Tag bei Kaffee und Kuchen im Wirtshaus „Weinhaus” in Großschönau. |
Fotos: Bernd; Texte: Heinrich
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