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Salzhaus in Zittau |
Heute, am vorletzten Tag unserer Oberlausitz-Reise, besuchen wir Zittau, nach Görlitz die zweitgrößte Stadt im Landkreis Görlitz, dicht an der Grenze nach Polen. Ein markantes Gebäude ist das mächtige Salzhaus, 1511 erbaut und 1732 (d) mit dem heutigen, fünfgeschossigen Mansarddach versehen. Es diente als Salzspeicher, Marstall und Zeughaus und wird heute nach umfangreicher Sanierung unter anderem von der Christian-Weise-Bibliothek und der Volkshochschule genutzt. Eine bereits beschlossene Totalentkernung und Umbau zum Parkhaus (!) konnte in den 1990er Jahren von einer Bürgerinitiative abgewendet werden.
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Wir treffen uns mit Peter Hesse, Chef der Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft (Kuweit). Er wird uns das von 1998-2002 sanierte und rekonstruierte Zittauer Salzhaus aus dem 14. Jahrhundert zeigen.
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Vor dem Südgiebel des Salzhauses erhebt sich ein gläserner Fahrstuhlschacht zur barrierefreien Erschließung des Gebäudes. Das hätte man auch anders lösen können… |
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Vom Aufzugturm hat man einen weiten Blick über die Stadt bis zum Zittauer oder Oberlausitzer Gebirge. Neben restaurierten und gut gepflegten Gebäuden sind auch Ruinen von Häusern zu sehen. |
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Ein Querschnitt durch das achtgeschossige (!) Salzhaus: Der steinerne Unterbau von 1511 (mit älteren mittelalterlichen Bauteilen ist dreigeschossig, darüber erhebt sich das mächtige, fünfgeschossige Mansarddach von 1732 (d) - eine imposante Konstruktion! |
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Gewölbte Passage im Erdgeschoss des Salzhauses |
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Tragwerk mit gemauerten Bögen im Obergeschoss |
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Holzkonstruktion im Obergeschoss |
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Stütze mit angeblatteten Streben im Dachwerk von 1732 (d) |
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Sorgfältig gezimmerte Hakenblätter der Verstrebungen. Unten sieht man die Folgen der Druckbelastung, die von den Streben auf den Ständer ausgeübt wird. |
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Modell des Salzhauses |
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Giebel des Salzhauses, Zustand vor der Sanierung |
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Heutiger Zustand - eine Zierde der Stadt! |
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Vor dem Salzhaus beraten sich Erhard und Haio mit unserer Reisebegleiterin Kathrin Domeyer über den weiteren Rundgang in Zittau. | |
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Brunnen vor dem Salzhaus |
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Häuser der Zittauer Neustadt vor dem Salzhaus |
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Frauenstraße mit Blick zum Rathausturm |
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Das Zittauer Rathaus wurde 1840-45 von Carl August Schramm, einem Schinkelschüler. Eine frühere Planung seines Lehrers Karl Friedrich Schinkel wurde dagegen verworfen. |
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Ein prächtiges Renaissance-Haus mit im 19. Jahrhundert überarbeiteter Fassade... |
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…das allerdings stark renovierungsbedürftig ist. |
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Häuser an der Neustadt in Zittau |
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Zum Schluss kommen wir doch noch in ein äußerlich barockes, im Innern aber älteres Haus an der Inneren Weberstraße hinein. Das Innere des Hauses wird als Künstleratelier genutzt. |
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Blick auf die frühere Franziskaner-Klosterkirche St. Peter und Paul, heute Museum. |
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Die Kirche besitzt einen markanten Turm. |
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Ein Renaissance-Durchgang am Johanniskirchplatz |
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Das Dornspachhaus am Johanniskirchplatz ist ein gut erhaltenes Bürgerhaus der Renaissance am Johanniskirchplatz, heute ein Café. |
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Es besitzt einen reizvollen Arkadenhof... |
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…wo wir uns gern zu einer Tasse Kaffee einfinden. |
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Innenhof mit ionischen Säulen |
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Herbststimmung auf dem Friedhof der Kreuzkirche. |
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Hier liegen einige vornehme Geschlechter der Stadt begraben - nur sind viele Namen auf den Steinen nicht mehr lesbar, |
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In der Kreuzkirche wird das Große Zittauer Fastentuch ausgestellt. Fastentücher oder Hungertücher verhüllten während der Fastenzeit (zwischen Aschermittwoch und Ostern) das Allerheiligste einer Kirche. Sie waren oft mit Szenen aus der Bibel bestickt oder bemalt. Das
Große Zittauer Fastentuch ist eines der ältesten erhaltenen, es entstand
1472 und blieb trotz mancher Widrigkeiten bis heute erhalten. Es wird
heute in der größten Museumsvitrine der Welt im Chor der Kreuzkirche
präsentiert. |
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Das Fastentuch ist mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament bemalt. |
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Ein prächtiges barockes Mausoleum der Familie Grätz auf dem Friedhof der Kreuzkirche. |
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Von Zittau fahren wir in das nahegelegene Waldhufendorf Eckartsberg. Hier besichtigen wir ein Bauernhofmuseum, das vom Heimatverein des Dorfes mit viel Engagement betrieben wird. Der große Vierseithof wurde nach einem Brand 1821 wiederaufgebaut. Er besaß eine etwa 2 km lange und 100 m breite Hufe mit etwa 25 Hektar Ackerland, der Viehbestand umfasste 10 Kühe und 6 Pferde. |
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Hinweisschilder im Museum |
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Das „Ausgedinge” war das Haus für die Altenteiler des Hofes. |
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Die mächtige Scheune mit mehreren Querdurchfahrten und Bansen (Räume zur erdlastigen Getreidestapelung) wurde 1821 erbaut. |
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Blick in die innere Holzkonstruktion der Scheune. Alte Ackerwagen, Mähbinder und Dreschmaschinen sind in der Scheune ausgestellt. |
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Herr Eifler vom Heimatverein zeigt uns den Hof seiner Vorfahren. |
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Nutzgarten hinter dem Stallgebäude |
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Die großen Bauern des Dorfes waren oft gleichzeitig Ortsvorsteher oder Bürgermeister - und verwahrten die Gemeindelade mit Urkunden und Dokumenten. |
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Der gewölbte Kuhstall im Bauernhaus ist heute für Bewirtung und Veranstaltungen eingerichtet, |
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Schlafkammer im Obergeschoss des Ausgedingehauses. |
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Stube des Ausgedinges - in der Ecke sitzt eine Stoffpuppe eines Altenteilers... |
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Blick in den Pferdestall aus der Zeit um 1870 - mit preußischer Kappendecke und Gusseisensäulen |
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Abendstimmung in Eckartsberg - im Hintergrund die Zittauer Berge. | | | | |
Fotos: Bernd; Texte: Heinrich
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