31. Oktober 2021

Rückreise über Bautzen und Pulsnitz

Eindrucksvolle, türmereiche Silhouette: Blick auf Bautzen

Am Freitag geht es auf die über 500 km lange Rückreise nach Nordwestdeutschland - mit Zwischenstopps beim "Reiterhaus" in Neusalza-Spremberg, in der Stadt Bautzen und in Pulsnitz, wo wir den "Perfert", einen mittelalterlichen Lehmspeicher, besichtigen.

Das "Reiterhaus" in Neusalza-Spremberg ist ein eindrucksvolles
Umgebindehaus aus der Zeit um 1670, mit Strohdach und einem Queranbau
aus dem 19. Jahrhundert (links). Es beherbergt heute ein gut
bestücktes Heimatmuseum.


Seinen Namen hat das Reiterhaus von dieser Figur eines Reiters am Giebel.

Blockstube mit jüngerem Bogenumgebinde im Erdgeschoss

Ursprünglich handelte es sich um ein Umgebinde mit angeblatteten Streben -
die Anblattungen sind noch am Rähm sichtbar.


Blockwand mit verputzten Lehmfugen

Bauzeitliches Schiebefenster

Blockstubenanbau mit Bogenumgebinde aus dem 19. Jahrhundert

Auf dem oberen Laubengang (Oberlaube)

Museale Webstube in der Blockstube

Schlafkammer mit Himmelbett und Wiege

Ein Selfie vor dem Haus...
 
Einen längeren Zwischenstopp machen wir in Bautzen, wo wir die Petrikirche und der Marktplatz besichtigen.

Marktplatz in Bautzen

Der "Dom" St. Petri ist eine eindrucksvolle Hallenkirche, in ihrer heutigen
Form aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das Südseitenschiff
entstand 1457, der Hallenumgangschor wurde 1470 vollendet. Das
steile Dach wurde nach einem Stadtbrand von 1634 wiederaufgebaut.


Inneres der Petrikirche: Hallenkirche mit schlanken Pfeilern und Netzgewölben.
Auffällig ist der Knick im Grundriss. Die Kirche ist eine Simultankirche:
Der Westteil ist ev.-lutherisch, der Ostteil wird von der katholischen Gemeinde genutzt.



Marktplatz mit Rathaus, im Hintergrund links der Turm von St. Petri.

Barocke Hausfassaden am Marktplatz...



Blick auf verschiedene Stadtmauertürme: den Reichenturm...

...die alte Wasserkunst...

...und den Lauenturm.

Der zweite und letzte Zwischenstopp gilt dem "Perfert" (Bergfried) in Pulsnitz (Landkreis Bautzen). Der bäuerliche Lehmspeicher ist 1440 dendrodatiert und war ehemals von einem Wassergraben umgeben. Später wurden die Ständer unten verkürzt und mit einem Bruchsteinfundament mit einem Gewölbekeller unterfangen, der ganze Bau wurde mit einem Erdhügel "eingemottet". Es handelt sich um eine bäuerliche Kleinbefestigung nach dem Vorbild einer Turmhügelburg (Motte), die wohl infolge der Hussitenkriege (1419-1436) entstanden ist.

Ansicht von Nordosten

Dachvorkragung an der Gebäudeecke


Das Untergeschoss war ursprünglich deutlich höher.

Blick in den Gewölbekeller


Ansicht von Südosten

"Eingemotteter" Bruchsteinsockel


Garagen aus der DDR-Zeit...

...und eine historische Infotafel im Ort. Sie erinnert an den Einschlag
einer französischen Kanonenkugel aus der Beschießung von Russen und
Preußen 1813, die heute noch in der (erneuerten) Hauswand sitzt.

Es beginnt die lange Rückfahrt über die Autobahn Richtung Westen. Im Stau vor Leipzig treffen wir uns noch einmal wieder...

Letztes Treffen im Stau: Heinrich ist mit seinem Auto unterwegs.

Rückfahrt in den Sonnenuntergang…

Fotos: Bernd; Texte: Heinrich

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreiben Sie einen Kommentar zu unseren Beiträgen.
Es ist immer spannend, zu erfahren, was unsere Leser denken und wer uns besucht. Wir würden uns freuen.

Printfriendly