14. November 2021

Unterwegs in Georgien - Teil 3, Ushguli: Chazhashi und Murqmeli

 
Von Mestia aus führt eine - im Jahr 2018 noch abenteuerliche - 
Straße nach Ushguli. 
Es ist die bekannteste Dorfgemeinschaft 
unter den Bergdörfern in Ober-Swanetien in etwa 2.200 m Höhe. 
Der Ort liegt im Tal des Flusses Enguri und besteht aus vier Teilen: 
Chazhashi, Murqmeli, Schibiani und Tschibiani.
Unterwegs zwischen Mestia und Ushguli
gibt es die ersten interessanten Ansichten.
Die Straße ist abenteuerlich...
... aber etwas entwickelt sich.
Das Guesthouse "Chazhashi" 
im gleichnamigen Ortsteil von Ushguli bietet einfache Zimmer.
Die Renovierung des Turms wurde von Claus Hipp 
(
Honorarkonsul für die georgische Botschaft in Deutschland) 
finanziert, berichtet der Hausherr stolz.

Die Bergdörfer Ober-Swanetiens repräsentieren dort, wo sie weitestgehend unversehrt erhalten sind, einen Kulturraum, in dem sich die Architektur mittelalterlichen Ursprungs auf einzigartige Weise mit einer beeindruckenden, authentischen Berglandschaft verbindet. 
Viele der Turmhäuser sind verschwunden oder ruiniert. Chazhashi ist ein Museumsreservat, gehört zum Unesco-Welterbe. Insgesamt gibt es ca. 200 historisch wertvolle Bauwerke. Leider sind die meisten 
in ihrem Bestand stark gefährdet.
Blick über Chazhashi flussabwärts. 
Das gleichnamige Guesthouse befindet sich oben links neben dem Turm.
Dachlandschaft
Ein Hoffnungsschimmer: Reparatur eines Turmdaches
Blick flussaufwärts über das Ortszentrum, 
unten links das Café Enguri am gleichnamigen Fluss - 
mit WiFi und lecker Verköstigung.
Chazhashi
Erkundung des Ortsteils Murqmeli, etwa 500 m flussabwärts von Chazhashi gelegen. Der Ort wurde im Winter 1986/87 von einer Lawine verschüttet.
Die Wächter des Dorfes machen 
einen grimmigen und gefährlichen Eindruck. 
Einer von ihnen wird in meinem Beisein 
von seinen Kameraden gelyncht.
Blick von Murqmeli nach Chazhashi. 
Auf der Wiese hat eine russische Radlergruppe 
die Nacht verbracht. Ich fragte mich,
was die freilaufenden Wolfshunde davon hielten.
Viele Bauwerke sind leider
in bedauernswertem Zustand.
Archaische Fensteröffnung
Eine steinerne Handmühle
Der Friedhof liegt unmittelbar inmitten der Gehöfte...
... und ist offensichtlich in Benutzung.

Direkt daneben gibt es eine kleine Kapelle.
Neugierig betrete ich einen Hof, auf dem 
mehrere Personen sowie zwei angeschirrte Kühe zugegen sind.
Ich bekunde mein Interesse an einer Turmbesichtigung.
Der jüngste Sohn der Familie freut sich 
über die unerwartete Aufgabe und das Taschengeld.
Mehrere abenteuerliche Konstruktionen 
sind zu überwinden.
Diverse museale Gegenstände 
lagern in dem uralten Gemäuer, 
hier Teile eines Webstuhls und ein Vorratsgefäß.
Gehhilfen
In einem Zwischengeschoss gibt es diese Haken,
vermutlich zum Aufhängen von Lebensmittelvorräten benutzt.
Durch dieses Loch sind wir geklettert.
Im Obergeschoss des Turms angekommen
kann man
die Dachkonstruktion betrachten.
Wehrerker
Blick aus dem Turm auf das Wohnhaus der Familie
Mit dem Turm verbunden ist der zweistöckige Machubi,
hier wohnte einst der gesamte Familienverband.

Die Spuren des offenen Feuers sind nicht zu übersehen.
Das ist das derzeitige Wohnhaus der Familie.
 
Nach dieser äußerst interessanten Besichtigung erkunde ich weiter den Ort.

Traurige Ein- und Ausblicke
Wohnhaus aus jüngerer Entstehungszeit 
mit einst verglaster Galerie.

Das Geschirr hat man wohl beim Auszug dagelassen.
Dorfzentrum mit Jugendtreff? Oder eine Bushaltestelle?
Nein, hierher fährt kein Bus...
Leider sind die meisten Bauwerke 
dem Untergang geweiht... 
Der gegenüberliegende Hang. 
Ob von hier die Lawine kam, die den Ort zerstörte?
Im Winter liegt der Schnee bis zu 8 m hoch.
Blick zurück zum besichtigten Turm
mit dem imposanten Gehöft
Der Bursche ist mit seinem Vater und den Kühen
auf dem Weg ins Dorf, von wo sie weitere
rote Wellblechplatten für ihr Haus holen, 
wie ich später zufällig sehe.

Zurück in Chazhashi
 
Freilaufende Haustiere
 
Überall werden Zimmer vermietet.
Turmeingang mit Balkenfälzen
Der generelle Eindruck ist düster.
Ein rätselhafter Kasten, aus dem Geräusche kommen
Bei näherer Betrachtung... ein armes Schwein.

Textquellen: https://georgiaabout.com, Wikipedia


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