5. November 2021

Unterwegs in Georgien - Teil 2, Mestia

 

Swanetien liegt an den Südhängen des Großen Kaukasus im nordwestlichen Teil Georgiens und ist der höchstgelegene bewohnte Teil des Kaukasus. Die Region ist eine sehr interessante Destination mit besonderer Geschichte, Architektur in einer atemberaubenden, noch weitgehend unberührten Gebirgslandschaft.

Mestia liegt im Großen Kaukasus in einer Höhe von ca. 1500 m. 
Hier hat man (zwischen 2009 und 2012) vergeblich versucht, 
das Zentrum aufzuhübschen. 
Die Häuser im schweizer Chalet-Stil wurden errichtet 
nach dem Abriss der ursprünglichen Bebauung
und warten scheinbar immer noch auf eine Nutzung. 
Das Standbild zeigt die swanetische Königin Tamar.
Swanetisches Regionalmuseum in moderner Architektur
Schätze im Inneren des Museums:
Damastgewebe aus Syrien, vermutlich aus dem 11. Jh.!!!
Was für ein Schatz!!!
Begegnungen inmitten von Mestia
Langsam halten moderne Baumaterialien Einzug.
Mestia ist malerisch in die Berge des Großen Kaukaus eingebettet.

Eine Familie lädt zur Besteigung ihres Turmes ein. Gegen ein kleines Entgelt kann man bis aufs Dach hinauf.
 
... über selbst gezimmerte Leitern ...,
... vorbei an merkwürdigen Hinterlassenschaften
vergangener Generationen...
... gelangt man bis auf das Dach aus Holzschindeln.
Hier sieht es nicht sehr vertrauenerweckend aus,
aber ... gute Mine zum riskanten Spiel!
Der Blick in die umliegenden Berge ist faszinierend.
 
Die Swan-Türme
 
Die Swanetischen Wehrtürme wurden seit dem 9. Jh. zum Schutz gegen Eindringlinge und Plünderer gebaut, als Zufluchtsorte und Wachtürme. Anstatt die Verteidigung des Dorfes einer großen Festung oder Burg anzuvertrauen, baute jede Svan-Familie ihren eigenen Turm. Seit vielen Jahrhunderten sind die Swanen mit den nordkaukasischen Stämmen und mit den Osseten im Osten in Kontakt. Obwohl Handel stattfand, waren diese Beziehungen oft feindselig. Die Türme schützten die Familien aber auch während der Blutfehden, die oft in diesen Gemeinden stattfanden. Das Innere lässt zudem Nutzungen als Getreidespeicher und Lager und auch als Wohnraum auf Zeit mit Kochstellen erkennen.
Die Türme sind 20 – 25 m hoch, haben bis zu fünf Stockwerke und die Wandstärke (unten bis 1,50 m) nimmt nach oben hin auf bis zu 0,70 m ab, was ihnen ein sich verjüngendes Profil verleiht. Auf dem Turmbau sitzt ein Dachstuhl aus Holzbalken auf, der ein Giebeldach formt, das meist mit Steinplatten, manchmal auch mit Holzschindeln gedeckt ist. Darunter befinden sich oft Wehrerker mit Pechnasen. Die Türme ohne Wehrerker tragen Giebeldächer oder nach einer Seite hin abfallende Flachdächer, von denen aus die Gebäude verteidigt werden konnten.
Der Eingang zu einem Turm befindet sich etwra 3,50 m über dem Boden, ist nur mit einer einziehbaren Leiter bzw. aus dem Machubi, dem angeschlossenen zweistöckigen Wohnhaus, zu erreichen. Drinnen, neben den Leiterlöchern in den unteren Stockwerken, lagen große, flache Steine bereit, um die Löcher im Angriffsfall verschließen zu können.
https://georgiaabout.files.wordpress.com/2012/07/drawing-of-a-defensive-tower-of-chazhashi-ushgul-floor-plans-elevations-cross-sections-icomos-georgia-study-funded-by-getty-grants-foundation1.jpg?w=640
Zeichnung eines Wehrturms von Chazhashi (ICOMOS Georgia Study finanziert von der Getty Grants Foundation).

Zeichnung und Text: https://georgiaabout.com, Wikipedia


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