23. Mai 2014

Von Kivik nach Ystad: ein Königsgrabhügel, zwei Burgen und ein steinernes Schiff

Die Burg Glimmingehus kommt auch in der Reise des Nils Holgersson mit den Wildgänsen vor - eine Vogelschau-Abbildung ziert den schwedischen 20-Kronen-Schein.
Heute stehen zwei archäologische Denkmäler, zwei mittelalterliche Burgen, eine Kirche und die Stadt Ystad auf dem Programm – das wird ein langer, aber spannender Exkursionstag …

Das "Königsgrab" in Kivik: ein großer bronzezeitlicher Steingrabhügel (ehemals mit Erde überdeckt)
Fast wie in Mykene: Eingang zur Grabkammer in Kivik. Im Innern sind mehrere bronzezeitliche Bildsteine erhalten, doch leider war die Anlage morgens um 10 noch geschlossen.
Entdeckung am Wegesrand: Eine große Flachsdarre, von einem örtlichen Verein erhalten und gepflegt.
Die kleine Kirche von Hannas, ein besonders schöner romanischer Bau
Eichene Kirchentür aus der Romanik
Das gut erhaltene Innere der Kirche - mit altem Gestühl und barocker Vorhang-Malerei
In der Kirche war schon alles auf eine Beerdigung vorbereitet... - wir durften sie aber vorher noch besichtigen.
Auf dem romanischen Taufstein: Reliefdarstellung der Flucht nach Ägypten
Im Chor hängt ein mittelalterlicher eiserner Leuchter
Der Herrensitz Bollerup ist eine Wasserburg mit einem großen steinernen Wohnbau des 14. Jahrhunderts
Wir können das steinerne Herrenhaus von innen besichtigen.
Erdgeschoss mit Gewölben auf massiven Granitpfeilern
Obergeschoss des Steinhauses mit Wandmalereien und großen Fenstern
Fenster im Obergeschoss mit steinernen Sitzbänken und Wandmalereien
Keller mit Backsteingewölben
Dachwerk des Herrenhauses
Großzügige Stallgebäude des Gutes Bollerup, erbaut 1893 im "Rundbogenstil". Hier sind ein Gestüt und eine Landwirtschaftsschule untergebracht.
Ruine einer Windmühle bei Vallby, am Weg nach Glimmingehus
Glimmingehus ist die am besten erhaltene Burg in Schonen. Das große steinerne Herrenhaus, ein sog. "Festes Haus", wurde laut Bauinschrift 1499 von dem Ritter Jens Holgersen Ulfstand erbaut. Möglicherweise sind die beiden Untergeschosse des Steinbaus aber älter.
Die ehemalige Burgküche, in der sich auch das Gesinde aufhielt
Gewölbte Stube im zweiten Obergeschoss,
Fensternischen mit Sitzbänken
Großer Saal im 2. Obergeschoss
Neben einem Fenster im 2. Obergeschoss ist eine achteckige Steinplatte mit einer gotischen Inschrift und dem Bild des Ritters Jens Holgersen Uffstand eingemauert - der ursprüngliche Zweck ist unklar.
Auf der Vorbeifahrt entdeckt: ein Fachwerk-Bauernhof in Löderup, restauriert und als Versammlungshaus genutzt.
Volker testet einen (nachgebauten) Pranger im Selbstversuch...
Die Kirche in Löderup hat zwei Türme: einen breiten Westturm...
... und einen freistehnden romanischen Wehrturm, genannt Kastal.
Am Nachmittag besuchen wir Ales Stenar, die größte schiffsförmige Steinsetzung aus der Bronzezeit oder Wikingerzeit (die Datierung ist unsicher) in Schweden, hoch über der Ostsee.

Der schiffsförmige Grundriss der Anlage wird auf diesen Bildern deutlich. Die auf den offiziellen Info-Tafeln zu lesende Deutung als bronzezeitliche Kalenderanlage zur Sonnenbeobachtung (ähnlich wie in Stonehenge) ist in der Fachwelt umstritten.


Blick über die Ostsee
Zum Abschluss besuchten wir die Stadt Ystad an der schwedischen Südküste, laut Reiseführer eine "Fachwerkstadt". Leider hat die Flächensanierung der 1960er und 70er Jahre von einigen Quartieren der Altstadt nicht viel übrig gelassen – wir mussten die erhaltenen Fachwerkhäuser recht lange suchen …
Ein Fachwerkbau aus der Zeit um 1500...
... mit ungewöhnlich profilierten Knaggen
Das Nachbarhaus wurde in den 1970er Jahren neu gebaut - mit Fachwerkimitation aus Sichtbeton. 
Die alte Lateinschule am Kirchplatz von St. Marieen (rechts), ein gotischer Backsteinbau.
Eine Brauerei in einer Hinterstraße
Ein Fachwerkbau der Zeit um 1600
"Jens Jacobsens Hus" - ein prächtiger Renaissance-Fachwerkbau von 1640.

(Texte: Heinrich Stiewe)


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