22. Mai 2014

Mellby und Vä: Zwei interessante Kirchen in Schonen

Morgens im Missionsgard von Ahus: Holzhäuser unter Kiefern - so stellt man sich Urlaub in Schweden vor...
Die ersten Tage verbringen wir in Schonen (Südschweden) - auch hier gibt es interessante Kirchen und mittelalterliche Bauwerke, die wir besuchen wollen.
In Mellby treffen wir uns mit Karl-Magnus Mellin, Zimmermann und Archäologe. "Kalle" wird uns in den nächsten Tagen einiges in Schonen zeigen. Die Kirche in Mellby wird zur Zeit restauriert....

... eine Ansichtskarte zeigt, wie die Kirche ohne Gerüste aussieht.

Der freigelegte Zugang zur Gruft an der Nordseite der Kirche wird in Augenschein genommen.
Das Innere: Eine prächtige romanische Landkirche, die im 14. Jahrhundert eingewölbt wurde. Dabei kamen die Mittelpfeiler hinzu.
Die gut erhaltene Wandmalerei aus dem 13. Jahrhundert zeigt das "Rad des Lebens".

Kalle erläutert uns seine Pläne des Dachwerks, das wir gleich sehen werden. 
Dachbalken von 1130 (d) mit Anblattungsspur einer Sparrenstrebe (rechts) und interessanten Bearbeitungsspuren, die vom Behauen mit dem Beil erzeugt wurden. Der Balken zeigt einen regelrechten "Randschlag".
Mittelalterliche Schmiedearbeit: Sakristeitür in Mellby.
Ein mittelalterliches Türschloss am Nordportal 
Kalle zeigt uns einen Dachbinder von 1060 (d) über dem Chor der Kirche - eines der frühesten erhaltenen Kirchendachwerke in Nordeuropa.
Sparrenstreben über dem Chor, die hintere mit dem leicht gebogenen Umriss gehört zum Dach von 1060 (d).
Blick in das Langhausdach, die ältesten Teile hier stammen von 1130 (d).
Blick von der Orgelempore ins Kirchenschiff.
Der Architekt der Kirchenrestaurierung (mit roter Jacke) erläutert uns die Arbeiten.
Aktuelle Befunde werden direkt vom Rechner des Architekten abfotografiert...
Freistehender hölzerner Glockenturm von 1480 (d). Der heutige Westturm der Kirche wurde erst 1916 hinzugefügt.
Kragbalken mit Knaggen unter dem Dach des Glockenturmes.

"Hängender" Sparrenknecht am Dachfuß des Glockenturmes 
Angeblattete Streben im Dachgeschoss
Blick vom Glockenturm auf den Friedhof. Der Hügel im Hintergrund dient bis heute als Leichenhalle. 
Geblattete Schwertungen als Verstrebungen im Innern des Glockenturmes.
"Schloss Vannaröd" in Sösdala, eine Villa aus Granitfindlingen von 1890. Heute ein Restaurant, hier bekamen wir ein schmackhaftes Mittagessen.
Die Kirche in Vä, ein romanischer Quaderbau, wurde im 12. Jahrhundert im Auftrag des schwedischen Königs gebaut. Später entstand hier ein Prämonstratenserkloster, 1648 wurde die Stadt Vä zerstört, die Einwohner mussten ins neu gegründete Kristiansstad umziehen.
Südwestansicht der Kirche. Der Südturm wurde erst im 16. Jahrhundert angebaut. An der Westseite (links) gab es eine romanische Doppelturmfront, die Türme wurden aber 1804 abgebrochen.
"Wetzrillen" am Westportal.
Auch in Vä wurde das Kircheninnere nachträglich eingewölbt. Zwei monolithische Säulen aus Granit stützen das Gewölbe in der Mitte ab. 
Die Türen des Gestühls zeigen Gestalten aus der Bibel in naiver Malerei aus dem 18. Jahrhundert.
Romanisches Südportal in der heutigen Sakristei
Prächtige Gewölbemalereien im Chor und in der Apsis 
Die Apsiskalotte mit einem thronenden Christus
Kanzel der Zeit um 1600
Ein Abendmahl aus der Vogelschau am barocken Hochaltar von 1684
(Texte: Heinrich Stiewe)



2 Kommentare:

  1. Wunderschöne Bilder! Ich bin beeindruckt von den Schmiedearbeiten aus dem Mittelalter (Türschloss und Sakristeitür), auch von der Kunst in der Kirche. Wunderschön scheint die Unterkunft zu sein! Herrlich! Wünsche eine tolle Zeit und freue mich auf weitere Bilder und Beiträge!

    Liebe Grüße aus Jardinghausen :)

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  2. Nachtrag: Die Bilder sind fantastisch und die Seite sehr ansprechend!

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