12. Juni 2012

Deutsch-Weißkirch: Wir entdecken das Welterbe

Weltkulturerbe: Die Kirchenburg in Deutsch-Weißkirch
Heute erkunden wir das Weltkulturerbe-Dorf Deutsch-Weißkirch (Viscri). Zunächst besuchen wir zwei Höfe von Deutschen, die vor etwa 15 Jahren nach Siebenbürgen gekommen sind und sich hier sozial und für den Naturschutz engagieren. Dann treffen wir uns mit Sara Dooz, einer waschechten Siebenbürger Sächsin, die uns die Kirchenburg zeigt.
Sara ist die Mutter von Karoline Fernolend, die wir gestern kennengelernt haben und die gerade zur "Bürgermeisterin" (Ortsvorsteherin) von Deutsch-Weißkirch wiedergewählt worden ist. Sara erzählt uns viele Geschichten aus dem Dorf - und läutet mittags um 12 die Glocken im Torturm der Kirchenburg. Deutsch Weißkirch besitzt eine der schönsten Kirchenburgen Siebenbürgens, durch die Sara die Touristen führt - einschließlich einem kleinen, aber interessanten Sammlung siebenbürgisch-sächsischer Volkskultur.  Beeindruckend ist die authentisch erhaltene Inneneinrichtung der Kirche mit einem spätbarocken Orgelaltar, bemalten Emporen von 1794 und mittelalterlich anmutendem Gestühl. Erhard und Volker bohren Dendro-Proben im Dach - mit ausdrücklicher Erlaubnis von Sara.
Mittagspause machen wir im Dorfcafé, wo wir auch die ortstypischen Socken, Hüte und Filzpantoffeln kaufen können, die von Frauen im Dorf hergestellt werden. 
Nachmittags setzen wir den Dorfrundgang fort - und der Höhepunkt des Tages ist die abendliche Heimkehr der Viehherde von der Weide: Kühe, Pferde und Ziegen laufen durch das Dorf und jedes Tier findet das Tor zu seinem Hof.

Blaue Häuser prägen das Ottsbild: Hier das Haus von Roman und Annette, die von Berlin nach Siebenbürgen ausgwandert sind
Für die Gefügefreaks: Scheunen mit angeblatteteh Kopfbändern wie im Mittelalter ....
.... wurden in Siebenbürgen noch bis in die 1950er Jahre gebaut. 
Roman und Annette vor ihrem idyllischen Hof in Deutsch-Weißkirch

Die Hausforscher mit Sara Dootz (3. von links) in der Kirhenburg

Blick vom Kirchturm auf den Torturm und das Dorf

Inneres der Kirche mit authentischem Gestühl und Emporen von 1794

Und auch hier wird gebohrt: Erhard in Aktion

Nach dem Besuch der Kirchenburg: Mittagspause im Bauernhof-Café
Ein Garten mit vielen Zwiebeln gehört auch dazu...
... und ein Laden mit den ortstypischen Pantoffeln und Socken aus Filz, die von Frauen im Dorf hergestellt werden
Den Hof Müller, dessen Bewohner vor einem Jahr ins Altenheim ziehen mussten,  konnten wir anschließend besichtigen
Angeblattetes Kopfband in der längsten Scheune des Dorfes: Erbaut 1854,  letzte Erweiterung um 1950 (d) - mit mittelalterlichen Konstruktionsmerkmalen!
Ein Pferdefuhrwerk, geparkt auf dem Dorfanger...
... und der abendliche Höhepunkt des Dorflebens: Die Heimkehr der Kühe, Ziegen und Pferde von der Weide
Kühe und Pferde ziehen durch das Dorf

Sara läutet jeden Tag die Mittagsglocke der Kirche in Weißkirch

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