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Grüne Gegend: Parklandschaft des Pays d' Herve (Foto: Heinrich Stiewe) |
Heute geht es mit Begleitung von Carlo Jengember durch das Pays d' Herve, das Land um Herve nördlich von Lüttich, beiderseits der Maas. Es ist eine parkartige, grüne Kulturlandschaft mit viel Wiesen- und Weideland, gegliedert durch Hecken und Gehölze. Hier besuchen wir einige wunderschöne Dörfer, kleine Städte, eine Burg und eine Klosterkirche.
Erster Stopp ist das Dorf Astenet mit einem reizvollen Gutshof. Hier entdecken wir auch ein überaus spannendes, unberührt erhaltenes Bauernhaus von 1685.
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Astenet, Torhaus des Gutshofes aus dem 17. Jahrhundert |
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Astenet, Blick in den Innenhof des Gutes, links das Wohnhaus aus dem späten 18. Jahrhundert (mit Erweiterungen und einem Turm aus dem 19. Jahhrhundert) |
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Ein Hauch von Italien: Wandbrunnen im Innenhof des Gutshofes von Astenet. |
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Dachwerk der Scheune des Gutshofes im beginnenden Verfall |
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Im Dorf Astenet entdecken wir dieses leerstehende Bauernhaus, einen unberührt erhaltenen Fachwerkbau von 1685. Das Fachwerk war ursprünglich mit Flechtwerk und Lehm ausgefacht und zeigt zahlreiche Spuren der ursprünglichen Fensteranordnung (Glas- und Klappenfälze von früheren Kreuzstockfenstern). |
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Die originale Eingangstür ist mit eisernen Ziernägeln beschlagen.... |
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... der profilierte Sturz trägt die (im Bild schwer lesbare) eingeschnittene Datierung "ANN(O) 1685". |
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Heinz legt das erhaltene Fischgrätpflaster der Küche aus flachen Kieseln frei. |
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Das Innere des Hauses ist fast unverändert erhalten, hier der große Herdkamin in der Küche. |
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Unterzug mit eingeschnittenem Andreaskreuz in der Küche |
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Weiße und blaue Anstrichschichten in der Küche, das Blau ist vermutlich synthetisches Ultramarin (ca, 1840) |
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Erhard beginnt sofort, das Gebäude mit dem Disto zu vermessen. |
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Straßenseite aus Bruchsteinmauerwerk - das interessante Gebäude steht zum Verkauf. |
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Weiterfahrt mit Literaturstudium im Bus |
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Das kleine Herrenhaus (chateau) von Crawhez ist restauriert und beherbergt heute ein feines Restaurant. Wir besichtigen es kurz von außen. Der Renaissancebau mit Treppengiebeln ist über dem Eingang 155(5) datiert. |
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Der Backsteinbau besitzt Gliederungselemente aus Blaustein, hier ein Drillingsfenster mit Kielbögen. |
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Am Straßenrand bei Crawhez entdecken wir diese Kapelle. |
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Das Dorf Clermont gehört zu den "schönsten Dörfern der Region Wallonie". Im Bild die Hauptstraße mit dem Rathaus (im Hintergrund, mit Tordurchfahrt) und Steinhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts. |
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Das Rathaus von Clermont hat eine Tordurchfahrt im Erdgeschoss und einen runden Eckturm; es entstand im 16. Jahrhundert und wurde 1887 restauriert. |
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Fassade mit Zinkblechverkleidung des späten 19. Jahrhunderts in Clermont. Die geprägten Zinkblechplatten wurden vermutlich in Lüttich oder der Umgebung hergestellt. |
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Ein Backsteinhaus mit Werksteingliederung von 1676 in Clermont. Die Gestaltung mit Eckquadern, horizontalen Werksteinstreifen und mehrteiligen Kreuzstockfenstern ist typisch für das östliche Belgien und den äußersten Süden der Niederlande. Auch in Aachen gab es ähnlich gestaltete "Steinfachwerkbauten". |
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Backsteinfassade mit Werksteingliederung |
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Viele ältere Häuser sind Fachwerkbauten mit Steinfassaden. |
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Eisernes Drehkreuz am Ortsrand von Clermont. Solche Drehkreuze - aus Eisen oder häufiger aus Holz - befanden sich zwischen den Hecken und verhinderten das Entlaufen des Viehs aus den Weiden. |
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Ein mächtiger Mauerrest der Burg von Dalhem. Der Ort war Hauptort einer gleichnamigen Grafschaft und hatte schon in der Karolingerzeit eine wichtige Bedeutung. |
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Renovierungsbedürftige Fachwerkfassade in Dalhem. |
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Die Stadt Visé (Wezet) an der Maas wurde 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges durch deutsche Truppen fast völlig zerstört und in den 1920er Jahren wiederaufgebaut. Hier ein aufwendiges Gildehaus der Spätrenaissance, rekonstruiert 1924. |
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Auch die gotische Stiftskirche wurde 1914 zerstört und in den 1920er Jahren vollständig rekonstruiert. |
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Im Chorraum der Kirche steht der Schrein des hl. Hadelin (617-690) aus dem 11. Jh., der 1914 von aufmerksamen Einwohnern der Stadt vor der Zerstörung gerettet wurde. |
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Außenansicht der Stiftskirche von Visé - der gotische Bau wurde ab etwa 1920 rekonstruiert. |
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Verschnaufpause vor der Kirche in Visé |
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Friedhof bei der früheren Klosterkirche von Chaudfontaine. |
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Die frühere Klosterkirche von Chaudefontaine ist ein Bau des 18. Jahrhunderts - und leider geschlossen. |
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Wir besichtigen den zugehörigen Friedhof mit interessanten Grabdenkmälern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. |
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Nach etwas längerer Suche finden wir die Kapelle St. Hadelin bei Olne, ein kleines Wallfahrtsheiligtum außerhalb der Ortschaft. Die alte Linde an der Kapelle ist ein sogenannter "spijkerboom" (Nagelbaum): |
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In den Stamm der Linde werden bis heute Nägel eingeschlagen, um Krankheiten in den Baum zu "bannen". Mit manchen Nägeln wurden Stoffbänder oder andere Dinge im Stamm "verpflockt". Solche alltagsmagischen Praktiken waren früher weit verbreitet. |
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Der hohle Stamm der Linde ist mit hunderten von Nägeln gespickt. |
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Vom Standort der Linde hat man einen weiten Blick in das grüne Land des Pays d' Herve. |
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Wir beschließen diesen interessanten Besichtigungstag mit einem Besuch der Stadt Aachen. Hier ein Blick auf den Dom mit seinem karolingischen Westbau (Unterbau des heutigen Turmes mit Rundbogennische) in der Abendsonne. Bei einem leckeren Abendessen lassen wir den Tag ausklingen. |
Text: Heinrich Stiewe, Fotos: Bernd Kunze
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