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Familienfoto mit den Reisenden: Ulrich Klages, Erhard Pressler, Bernd Kunze, Heinz Riepshoff und Volker Gläntzer, vor der schönsten und ältesten erhaltenen Stabkirche in Urnes, die wir p. Bootstaxi erreichten. |
Wenn man jahrelang norddeutsche Bauernhäuser erforscht, möchte man auch einmal etwas anderes sehen und so hatte Heinz schon 2004 die Idee, einmal die ältesten noch stehenden Holzbauten in Norwegen zu besuchen.
Schnell waren vier Mitreisende gefunden und Anfang Juni 2004 machten wir uns für zehn Tage auf den Weg zu den norwegischen Stabkirchen und anderen alten Gebäuden, die uns hoffentlich begegnen würden.
Wir wurden nicht enttäuscht. An unserer Route lagen unzählige alte Bauten, vor allem Speichergebäude (Lofts) in Blockbauweise, von denen wir einige - auch von innen - besichtigten und so in die uns wenig bekannte Welt der Blockbauweise eintauchen konnten.
In der Region Stavanger hatten wir die Möglichkeit, durch die Vermittlung von H. Zimmermann vom Inst. f. Norddeutsche Küstenforschung, mit norwegischen Kollegen die Holzbauten der Region, die den unseren ziemlich ähnlich sind, zu besichtigen. Geführt wurden wir hier von Trond Loken, Leiter des
archäologischen Museums Stavanger, dem Architekt und Hausforscher Helge Schjelderup, und Målfrid Grimstvedt, Leiterin des
Jærmuseet.
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auf der Fähre von Hirtshals nach Oslo |
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Im Norsk Folkemuseum Oslo: Loft - so heißen hier die Speicher - dieser ist aus dem Gudbrandsdal, erbaut ca. 1300 |
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Am Kesselbaum in einem Wohn-Blockhaus hängt ein Topf mit Getreidebrei, den man auch probieren kann |
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ornamentale Schnitzereien an einem Speicher |
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Heinz und Uli können es kaum fassen:
diese mächtigen Speicherfüsse (Mäusepfeiler) ... |
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Lofts (Speicher) eines Hofes am Wiesenhang |
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Die Stabkirche in Flesberg hat ihr ursprüngliches Erscheinungsbild im Lauf der Jahrhunderte verloren. Gebaut wurde sie in der 2. Hälfte sdes 12. Jh. Nach einem Umbau 1735 blieb nur noch das Stabkirchenschiff und die umgebende Bohlenwand erhalten. |
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im Numedal: Der Alfstadloft ist eines der ältesten bekannten Holzgebäude Norwegens. Das Holz wurde 1191/92 gefällt und das Gebäude wahrscheinlich 1193 errichtet. Im 16. Jh. wurde das Gebäude zum Schutz vor Ratten und Mäusen auf Pfähle gestellt. |
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Die gesamte Konstruktion ist aus Fichtenholz. Auf dem Pfosten ist die leicht nach innen gewölbte Unterseite des Tragholzes gut erkennbar. Darauf liegen, unter der Blockwand die Fußbodenbohlen. |
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Nordre Tråen: Das linke Gebäude ein reiner Blockbau. Am rechten Gebäude ist unten die Block-Kammer erkennbar, während der Vorraum und das Obergeschoss in senkrechter Bohlenkonstruktion geschlossen sind. |
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Die Stabkirche in Rollag steht, wie die meisten anderen auch, mitten auf dem Kirchhof. Nur die vier Eckpfeiler des ursprünglichen Kirchenschiffes sowie einige Fragmente in den Seitenflügeln sind noch erhalten. |
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Zweigeschossige Blockhaus (Langloft) im Numedal, wahrscheinlich um 1300 errichtet.Von aussen sind die inneren Raumstrukturen erkennbar: zwei Räume im Untergeschoss, links ein geschlossener Umgang, zwei Räume im Obergeschoss... |
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... die Kapitelle neben den Türen sind von Fabeltieren gekrönt. |
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Die Stabkirche in Uvdal wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jh. gebaut, eine der wenigen Kirchen mit Mittelmast. Von der ca. 40 qm großen Urkirche ist nur noch das Mittelschiff erhalten. |
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Am Ende unserer Tagestour: Abendessen mit Rotwein ... |
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Die Stabkirche in Torpo, daneben die neue Kirche aus dem 19. Jahrhundert |
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Nachbau (das Original steht seit 1884 im Museum in Oslo) der Stabkirche von Gol ... |
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... die Konstruktion, Mitte 13. Jh., gehört zu den Säulenstabkirchen mit 14 Masten, von denen 8 bis auf den Boden reichen. Die je 2 Zwischenmasten im Querverbund sind gekürzt und stehen auf von halbbogenförmigen Konsolen getragenen Zangen. |
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ein schöner Ort, wieder einmal den Selbstauslöser zu aktivieren |
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Die Stabkirche in Borgund ist die am besten erhaltene des Landes und hat ohne große Änderungen überlebt. Das Holz wurde im Winter 1180 geschlagen. |
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mit dem Bootstaxi geht es in "Sturmfahrt" auf die andere Seite des Fjordes. Dort erwartet uns die beindruckende Stabkirche von Urnes |
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Auf unserem 20minütigen Weg zur Kirche, die 120 m über dem Meeresspiegel liegt, begegnen uns wieder die typischen Speichergebäude... |
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Da steht sie vor uns, die Urnes Stabkirche. Sie ist eine einschiffige Säulenstabkirche mit 16 Masten. Erbaut wurde sie 1130 - 1150. |
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im Sogn Folkemuseum: Auch hier diese mächtigen Lofts. Der Fussboden ist gegen Durchhängen mit einem aufgehängten Unterzug gesichert. Diese mittelalterliche Konstruktion erfreut die Hausforscher. |
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im Sogn Folkemuseum:Wohnhaus von 1793 |
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Stabkirche in Kaupanger: Säulenstabkirche aus dem letzten Jahrzehnt des 12. Jhs., in den 60er Jahren Rückbau nach arch. und archiv. Befunden, auf den Stil um 1700. |
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Wir lassen den Tag beim Rotwein vorüberziehen –
und übernachten im hist. Loft |
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Finnesloft: zweistöckiger "Wohnspeicher" in Block-/Stab-Bauweise aus dem 13. Jh., rechts und links jüngere Laubengänge |
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Steinkirche in Kinsarvik: Nach all den Stabkirchen, die ja alle Holzbauten sind, widmen wir uns jetzt diesem Steinbau aus der zweiten Hälfte des 12. Jhs., im englisch-romanischem Stil ... |
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... das mittelalterliche Wandgemälde zeigt das jüngste Gericht |
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Das Kloster Utstein in der Nähe von Stavanger entstand um 1260 unter Verwendung älterer Gebäudeteile |
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bei Stavanger: ehem. landwirtschaftl. Gebäude mit norddeutsch/holländischen Gefügemerkmalen ... |
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Rekonstruktion hist. Gefügeelemente aus der Region Stavanger |
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Bizarrer Kontrast in Stavanger: Rekonstruktion eines Grabungsbefundes neben Architektur des 20. Jahrhunderts |
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Stavanger: Kaufmannshäuser in Hafennähe |
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Grødaland, der der am besten erhaltene Bauernhof mit Gebäuden aus dem 17. und 18. Jh., gehört zum Jaermuseet |
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Scheunengefüge auf dem Museumshof |
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drei alte Bootshäuser mit hist. Holzgerüsten |
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Einladung im Jaermuseet, zum fachlichen Gedankenaustausch mit der stellv. Museumsleiterin und Chefkonservatorin Målfrid Grimstvedt, bei Kaffee und Kuchen |
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Innengerüst eines der Museumsgebäude ... |
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... und noch ein Innengerüst ... |
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... aus dem linken Scheunenteil dieses Gebäudes. Der kleine Museumshof aus dem Jahr 1878 im Zustand der 50er Jahre, liegt direkt neben dem modernen Musumshauptgebäude |
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Egersund im Süden Norwegens |
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warten auf die Fähre in Kristiansand |
Hier die komplette Reiseroute im Überblick (grün = besuchte Orte, blau = unbesuchte Stabkirchen):
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