23. Dezember 2012

Ein Hausforscher in New York - Teil 4

Highline Park und andere Highlights...

Es gäbe noch vieles zu berichten, doch will ich versuchen, einige Eindrücke aus NYC abschließend zusammenzufassen: Ziemlich verregnet war der Gang durch Financial District mit Wall Street und 9/11 Memorial, der Gedenkstätte für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001. Im Battery Park haben wir die Eichhörnchen gefüttert und starteten zu einer einer etwas nebligen Rundfahrt vorbei an Ellis Island und der Freiheitsstatue...
Beeindruckend: Blick vom Empire State Building
Bauliche Highlights waren immer wieder die weltberühmten Wolkenkratzer New Yorks: Woolworth Building, Chrysler Building und last, but not least Empire State Building, bis 1972 das höchste Gebäude der Welt mit einer grandiosen Aussicht über ganz Manhattan und weit darüber hinaus.
Stefan, Jan und Nadine beim Frühstück
Am Freitagmorgen stieß Jan aus New Haven zu uns - und gemeinsam frühstückten wir, nicht bei Tiffany's, sondern mit Bagels, fried Eggs und Kaffee in einem Coffeeshop an der 8th Avenue. Bei beginnendem Regen machten wir uns zu Fuß auf den Weg - über den Highline Park, eine modern gestaltete Parkanlage auf einer stillgelegten Hochbahnstrecke, in Richtung Lower Manhattan.
Wassertürme gibt es auf fast allen älteren Gebäuden in NYC - die größte Ansammlung sah ich auf diesem Gebäude nahe West 30th Street.
Highline Park verläuft auf der alten Hochbahnstrecke von West 30th Street bis zur Gansevoort Street im Meatpacking District. Hier haben sich Künstler und Freiberufler schicke Lofts in früheren Fleischlagerhäusern eingerichtet, das Viertel gilt als trendy und die Mieten sind noch nicht ganz so teuer wie in SoHo. Von der früheren Hochbahn bieten sich interessante Aussichten in die Straßen, wo alte Gebäude und moderne Architektur aufeinandertreffen.
Highline Park: I'm walking in the rain...
Blick von der früheren Hochbahn
In alten Lagerhäusern entstanden schicke Lofts und Büros ...
... und rollende Deckchairs bieten Entspannung - bei besserem Wetter, versteht sich ...
Gusseisenbrücke zwischen restaurierten Industriebauten
Um Ground Zero, dem Standort des 2001 zerstörten World Trade Center, entstehen fünf gigantische Wolkenkratzer. Der größte, "One World Trade Center", hieß bis 2009 "Freedom Tower" und wird nach seiner Fertigstellung 2013 541 Meter (1776 Fuß) hoch sein. Umgeben von Großbaustellen ist das 9/11-Memorial mit den "Fußabdrücken" der zerstörten Twin Towers. Durch lange Warteschlangen und intensive Personenkontrollen gelangten wir schließlich in die Gedenkstätte.
9/11 Memorial mit den "Footprints" der zerstörten Twin Towers
Nur wenige Schritte entfernt beginnt der Financial District mit Wall Street und der New Yorker Börse (New York Stock Exchange). Im Schatten der hoch aufragenden Paläste des Kapitalismus liegt Trinity Church mit einem alten Friedhof - ein Ort der Ruhe in der Hektik der Stadt. Hier gibt es noch Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert, die vom Leben und Sterben der New Yorker vor mehr als 250 Jahren erzählen.
Ein Ort der Ruhe unweit Wall Street ist Trinity Church Cemetery mit alten Gräbern. Susan Rousley starb 1743 im Alter von 28 Jahren.
Eine interessante Adresse für Hausforscher und Architekturfreunde ist Skyscraper Museum am Battery Park (39 Battery Place, http://www.skyscraper.org/). In modernen Räumen mit verspiegelten Decken wird die etwa 120-jährige Geschichte der Wolkenkratzer mit historischen Ansichten, Plänen und Modellen erzählt.
Skyscraper Museum
Eine echte Entdeckung ist Tenement Museum (Mietshaus-Museum) in 97 Orchard Street (http://www.tenement.org/about.html). Mitten im ehemals extrem dicht bevölkerten Einwandererviertel Lower East Side wurde ein heruntergekommenes Backstein-Mietshaus von 1863 restauriert und zu einem spannenden Einwanderer-Museum umgestaltet. Sechs originalgetreu restaurierte Wohnungen von Einwandererfamilien erzählen die Geschichten ihrer deutschen, griechischen, irischen, jüdischen und anderen Bewohner im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Leider konnten wir das Museum nicht besichtigen, da es nicht barrierefrei ist und nur mit vorgebuchten Führungen besucht werden kann - aber das Viertel an sich und der attraktive Museumsshop in 103 Orchard Street lohnten allein schon den Besuch.
Backstein-Mietshäuser des 19. Jahrhunderts
in Orchard Street, Lower East Side



Spannend war auch eine abendliche "Walking Tour" durch den Theatre District am Broadway, wo uns die Geschichte der alten Broadway-Theater erzählt wurde. Anschließend besuchten wir das Musical "Mary Poppins" im New Amsterdam Theatre - einem wunderschönen Jugendstil-Theater von 1903, das nach längerem Verfall vom Disney-Konzern restauriert und 1997 wiedereröffnet worden ist.
Theatre District: 42nd Street, nahe Times Square

Im "New Amsterdam"-Theater
Foto: Nadine Behrmann
Am Samstag, unserem vorletzten Tag in New York, wurde das Wetter wieder etwas besser - Voraussetzung für einen Besuch des Empire State Building. Das Gebäude im Art-Deco-Stil, bis heute Inbegriff des Wolkenkratzers, wurde 1930 bis 1931 in nur 14 Monaten hochgezogen (Architekten: Shreve, Lamb & Harmon) und war mit 102 Stockwerken und 381 Metern bis 1972 das höchste Gebäude der Welt.Von der Aussichtsplattform im 86. Stockwerk bot sich ein spektakulärer Blick über ganz Manhattan und die Hochhäuser lagen uns zu Füßen...
Schwindelerregend: Empire State Building
"Familienfoto" in der Marmorlobby
View from the top
Souvenirs: King Kong, Miss Liberty und Barack Obama
Der schönste Wolkenkratzer New Yorks ist zweifellos Chrysler Building mit seiner markanten Edelstahlspitze, erbaut 1928-30 vom Architekten William van Alen für den Autofabrikanten Walter P. Chrysler. Mit 77 Stockwerken und 319 Metern war es nur kurze Zeit das höchste Gebäude der Welt - bis es vom Empire State Building überholt wurde.
Art Deco vom Feinsten: Chrysler Building ...
... mit seiner Edelstahlspitze ...
... und Adlern als Wasserspeier
Am Sonntagabend verließen wir New York und fuhren von Grand Central Station mit dem Zug weiter nach New Haven. Grand Central Terminal, erbaut 1913 im "Beaux-Arts-Stil", wie in New York der Neobarock genannt wird, ist berühmt für seine riesige Bahnhofshalle mit einem grünen Sternenhimmel im Gewölbe.
Abschied von New York City: Die imposante Halle von Grand Central Terminal. Foto: Nadine Behrmann
Heinrich Stiewe

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