2. Juni 2014

Bis ans nordöstliche Ende von Gotland: Insel Fårö und Raukar-Felsen

Fast wie auf der Osterinsel: "Raukar" heißen die bizarren Kalksteinfelsen an der Küste von Gotland.
Heute wollen wir Natur und Landschaft Gotlands kennenlernen - und fahren auf die Insel Fårö, die nordöstlich vorgelagert ist. Bizarre Kalksteinfelsen am Strand, "raukar" genannt, karge Wachholderheiden und Kiefernwälder bestimmen das Landschaftsbild.
In feuchten Wiesen am Straßenrand wächst Ag, Schneidgras, mit dem auf Gotland taditionell die Dächer gedeckt wurden.
St. Olofsholm - ein früherer Wallfahrtsort an der Küste in der Nähe unseres Quartiers. Ausgegrabene Mauerreste der mutmaßlichen Wallfahrtskapelle ...
... und eine Windmühle sind hier zu sehen. Müller Haio schaut aus der Luke und wartet auf Kundschaft.
Familienfoto vor der Windmühle St. Olofsholm
Flügelwelle mit Kammrad in der Kappe der "holländischen" Windmühle.
Blick von der Windmühle in die Küstenlandschaft mit der typischen Wacholderheide.
In zahlreichen Kalköfen an den Küsten Gotlands wurde früher Kalkstein zu Kalk gebrannt und anschließend verschifft.
Heute sind die Kalköfen eine Art Museum.
Über eine Meeresbucht fällt ein Blick auf die Zementfabrik in Slite - eine der größten in Europa und ein wichtiger Erwerbszweig auf Gotland.
Mauerwerkdetails am ältesten Kalkofen (um 1800).
Bei den Kalköfen befindet sich eine frühere Bootswerft. In dem länglichen Holzbau rechts wurden Hölzer mit Hitze gebogen.
Mit der Fähre setzen wir von Fårösund nach Fårö über.
Die große Kirche der Insel Fårö ist eine der wenigen mittelalterlichen Kirchen Gotlands, die im 19. Jahrhundert umgebaut und erweitert wurden. 
Ev.-lutherischer Altar mit der üblichen Abendmahlsdarstellung
Ein Votivbild von 1618 erinnert an eine Gruppe von 15 Männern von Fårö, die beim Robbenfang auf einer Eisscholle abgetrieben sind, aber gerettet wurden.
Vom Friedhof hat man einen weiten Blick über die Ostsee ....
… darum liegen hier der Regisseur Ingmar Bergman und seine fünfte Frau Ingrid, geb. von Rosen, begraben.
Ein paar hundert Meter weiter erinnert das Ingmar-Bergman-Museum an den großen Regisseur. Alte Filmvorführmaschine in diesem Museum
Eine Gans im Tiefflug an der Küste von Fårö.
Fiskelägen heißen kleine Ansammlungen von Fischerhütten an der Küste, die früher während der Fangsaison von Bauern genutzt wurden, die auch Fischfang betrieben.
Fischerboot mit Krummhölzern als Spanten.
An der Küste gibt es immer wieder solche eindrucksvollen Kalksteinformationen, "raukar" genannt. Sie erinnern an Menschen, Tiere ....
... oder Fabelwesen. Ein gähnendes Gesicht mit spitzer Nase...
Auch dieses Bild entstand nicht in der libyschen Wüste, sondern auf Fårö.
Manche dieser natürlichen Steinskulpturen erinnern an die Osterinsel.
Auch Wacholderwurzeln haben interessante Strukturen...
Steinmauern und Windmühlen prägen das Landschaftsbild von Fårö und Gotland.
Die Steinmauern sind auch Lebensraum für viele Kleintiere und Flechten und Moose
Wie entdecken einen Bauernhof mit traditionellen Ag-Dächern...


Das Schneidgras wird von langen Latten gehalten, die am First miteinander verbunden sind. Als Giebelzier dienen die astigen Enden der langen Ortgangstangen.
Im Gartenzaun hängt dieser Ziegenschädel - Abwehr böser Geister oder schlichte Deko?


Holzverbindung mit Zapfenschloss am First des Ag-Daches, darauf eine Bachstelze.
Wetterfahne mit der Hausmarke des Hofes.
"Land's End" - Familienfoto vor dem Leuchtturm von Fåröfyr an der Nordostspitze von Fårö bzw. Gotland.
Ständerbohlenbau (bulehus) mit Ag-Dach am Wegesrand...
... und eine flügellose Windmühle.
Am Fähranleger: Bohlenscheune mit Giebelpfahl und Segelschiff als Wetterfahne.
Rot leuchtende Kiefern im Abendrot ....
... bei unserem Quartier in Hellvi.
Rot leuchtet auch das kulinarische Highlight, das uns am Abend erwartet: Unser Vermieter, Bauer Bosse, züchtet Flusskrebse und verkauft uns einige schöne Exemplare zum Verzehr.
Gespannt-skeptisch erwarten wir die Krebsmahlzeit.
Schweres Werkzeug ist erforderlich....
... um die Panzer der Krebse zu knacken.
Die Krebse sind wirklich sehr schmackhaft.

(Texte: Heinrich Stiewe)


1 Kommentar:

  1. Schottenhammer Margot4. Juni 2014 um 10:58

    Sehr schöne Aufnahmen, Wetter passte auch. Da könnte man auch Urlaub machen!

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