28. Juni 2015

Læsø: Tangdachhäuser und eine Salzsiederei

Bloggen auf hoher See... (Ortszeit: 15.30 Uhr)
Heute berichten wir fast in Echtzeit: Die ersten Bilder kommen von der Fähre, die uns von Læsø zurück zum Festland bringt. Die dänische Ostseeinsel Læsø ist bekannt für ihre Häuser mit dicken Tangdächern (genau genommen handelt es sich um Seegras) - davon sind heute noch zwölf erhalten. Einige davon haben wir heute gesehen - und außerdem eine Salzsiederei, in der Meersalz in großen Pfannen gesotten wird. Vor der Abfahrt der Fähre um 15 Uhr nahmen wir noch schnell die rote Kirche in Vesterø mit - ein "Kirchen-Quickie" sozusagen.

Unsere erste Station ist der Museumshof "På Langet"...
... ein Vierseithof mit beeindruckenden Tangdächern.
Das "Tangdach" besteht aus einer dicken, tonnenschweren Packung aus Seegras (das  die Älteren von uns noch als Matratzenfüllung kennen...). Es wird unter Wasser geerntet und ergibt ein dichtes und erstaunlich langlebiges Weichdach...
... das von vielfältigen blühenden Pflanzen besiedelt ist, u.a. Klatschmohn, Kornblume, Mauerpfeffer, aber auch Farn oder Getreide.
Im gepflasterten Innenhof befindet sich ein Ziehbrunnen.
Blick in die Stube mit gusseisernem Hinterladerofen (Bilegger) von 1701.
Die Wohnstube ist mit bemalten Möbeln und Täfelungen durchaus prächtig eingerichtet.
"Kalines Tanghaus" ist ein Privathaus mit Tangdach bei Øesterby, das vor wenigen Jahren beispielhaft restauriert worden ist. 
Ergänzt wurde das alte Haus um ein modernes Tangdachhaus - mit Wänden und Dach aus "Tang-Würsten". Über beide Gebäude, das alte und das neue, ist 2012 ein Buch erschienen.
Auf dem Weg zur Salzsiederei sehen wir dieses kleine Tangdachhaus in einer Weide.
Die Salzsiederei auf Læsø ist eine freie Rekonstruktion nach Ausgrabungsbefunden des 15. bis 17. Jahrhunderts. 
Hier wird in großen Pfannen Salz aus Meerwasser gesotten. Die Saline ist heute ein kommerzieller Vorführbetrieb für Besucher.
Hier finden wir auch das kleinste Tangdachgebäude - über einem Gänsestall.
Die romanische Kirche in Vesterø ist eine der wenigen Kirchen mit rotem Kalkanstrich in Dänemark. Zur Besichtigung bleiben uns nur wenige Minuten, um die Fähre nicht zu verpassen.
Das Langhaus hat eine Balkendecke, unter der drei prächtige "Kirchenschiffe" hängen.
Das Gewölbe im Chor ist mit prächtigen Kalkmalereien aus dem frühen 16. Jahrhundert geschmückt.

Dieser "Kirchturm" dagegen ist gar keiner, sondern ein moderner Neubau - er bekrönt das neue Kurhaus in Vesterø.
Tangdächer ohne Ende? Das letzte Tangdach, das wir sehen, befindet sich auf dem Kassenhäuschen der Fähre in Vesterø.
Auf dem Weg zur Fähre "Margrete Læsø" nach Frederikshavn - die Überfahrt dauert eineinhalb Stunden. Weiterer Bericht vom Festland folgt...
Im Hafen von Fredrikshavn liegt ein Dreimaster, ein nachgebautes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert. Gestern, kurz vor unserer Abreise, lief es in den Hafen ein und wurde mit Salutschüssen begrüßt.
Zwischenstopp in Sæby, einer Kleinstadt bei Frederikshavn mit einer riesigen Kirche und schönen Fachwerkhäusern.
Knagge mit grobem Profil aus dem 16. Jahrhundert
Ein weiteres Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert gegenüber der Kirche...
... mit durchgezapften Ankerbalken und Knaggen.  
Das gelbe Fachwerkhaus links vor der Kirche war von 1802 bis 1848 das Rathaus von Saeby. 
Gartenseite eines Fachwerkhauses...
... im Hintergrund der Kirchturm von Sæby. Nach zügiger Weiterfahrt erreichen wir um 19 Uhr Hobro,  wo wir in der Jugendherberge unser letztes Übernachtungsquartier haben. Morgen geht es auf die Rückreise...

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