27. August 2017

Bergen Brygge – Blockbau, Ständer-Bohlenbau und Kniehölzer

Die Giebelständigen Kaufmannshäuser – (Tyske) Bryggen, direkt am Hafen.
Vor einigen Jahren gab es im Rahmen einer Kreuzfahrt 2 Stunden Zeit in der Norwegischen Stadt Bergen, für eine Busfahrt zur translozierten Stabkirche im Ortsteil Fantoft – und für eine kurze Erkundung der Stadt. Das reichte für Bergens berühmten Fischmarkt, aber viel berühmter ist das Kaufmannsquartier Bryggen (bist 1945 Tyske Brygge - Deutsche Brücke) und das soll hier kurz vorgestellt werden.
Die Hansekontore in Bergen wurden schon 1365 der Hanse unterstellt. Hier in diesem am Hafen liegenden Viertel wurde gehandelt, aber auch gewohnt. Die eng stehenden Holzhäuser waren alle unbeheizt - aus Feuerschutzgründen – am Ende der Höfe gab es einzelne, abseits stehende, beheizte Steinhäuser.
Das verhinderte nicht, daß 1702 fast das gesamte Quartier abbrannte. Die Häuser wurden sofort im alten Stil und der alten Konstruktionsweise des 16. Jahrhunderts wieder aufgebaut.
1955 zerstörte erneut eine Feuerkatastrophe einen großen Teil der Häuser. Zum Glück konnte sich ein diskutierter Totalabriss nicht durchsetzen  – es wurde wieder aufgebaut.
Heute ist das komplette Viertel Weltkulturerbe.

Und hier der Schnelldurchgang, einer Begehung in einer knappen Stunde:
Die Kaufmannshäuser des Hansequartiers auf der anderen Seite der Bucht. Direkt davor am Kai wurden die Waren umgeschlagen.
Die Holzhäuser hatten eine Zufahrt zu den Innenhöfen.
Über einem Tor zu den Höfen.
Die giebelständigen Kontorhäuser

Plan der heute noch erhaltenen Häuser und Höfe. Im vorderen Gebäude befand sich jeweils das Kontor und die repräsentativen Räume. Dahinter die mehrgeschossigen Lagerhäuser, die immer wieder angebaut wurden. Im hinteren Bereich die einzeln stehenden Steinhäuser, die beheizbar waren. Hier wurden Gäste empfangen und hier fand das gesellige Leben statt.
Traufseite des letzten Hauses.
Die immer wieder angebauten Speichergebäude, hier mit Laubengängen.
Lagerhausgasse
Die Vorkragungen der Lagerhaus-Obergeschosse werden von kräftigen naturgewachsenen Kniehölzern getragen. 
wirklich beeindruckend
Vorkragungsdetail
Ständer-Bohlen-Bauweise, hier mit zweitverwendeten Bohlen, mit Floßspuren.
Windenausleger im Lagerhaus-Obergeschoss.
Hof (Gaard) mit Lagerhäusern links und rechts.
Blockbau


Ein weiterer Windenausleger.

Ein Gebäudetrakt wurde gerade restauriert …
… hier hängen die Bauzeichnungen für die Restaurierung an der Wand.
restaurierte Wand
Türklaspen – mal anders als man das kennt …
ein offener Fußboden – die Gebäude wurden auf mehreren Lagen Rundhölzern gegründet …
… die hier wieder hergestellt wurden.
Neben den kräftigen Kniehölzern wurden aber auch Streben verwendet.

eines der beheizten (gesellschafts)Häuser –



Die Lagerhäuser sind heute im Untergeschoss von Boutiquen und Andenkenläden besiedelt.
Knieholz in einer Boutique
wirklich beeindruckend, diese naturgebogenen Kniehölzer
Bergen Brygge ist Touristen-Hotspot.

Artikel zum Brand 1955:
https://www.abendblatt.de/archiv/1955/article202842097/Deutsche-Bruecke-in-Flammen.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreiben Sie einen Kommentar zu unseren Beiträgen.
Es ist immer spannend, zu erfahren, was unsere Leser denken und wer uns besucht. Wir würden uns freuen.

Printfriendly