28. Mai 2013

Vorbereitungen für eine komplizierte Sanierung

Für den Einbau fertig: Das neue wie das alte Holz haben gleiche Querschnitte, gleiche Krümmungen und den Splint an der gleichen Stelle. Mit einem Holz aus dem Sägewerk wäre das nicht zu bewerkstelligen gewesen. Selbst die Abbundzeichen haben die Zimmerleute 1:1 übertragen.

Das schadhafte Holz als Vorlage für die maßgenaue Reparatur.

 
Die Anzahl der am Workshop teilnehmenden Länder spiegelt sich in der Vielfalt der unterschiedlichen Beil-und Axtformen. 

Diese Axt verhindert zwar, dass die Knöchel der Hand einer Verletzungsgefahr ausgesetzt sind, dafür aber muss der Zimmermann sehr präzise damit arbeiten können.

"Richtige" Handhaltung des Breitbeils beim ersten und letzten Mann.
Die Verletzungsgefahr ist dadurch erheblich reduziert ...
... im Gegensatz zu dieser Handhaltung

Das französische Fernsehen hat ein großes Interesse am Workshop.

Nicht nur alte Werkzeuge werden verwendet. Auch neues Werkzeug lassen sich die Teilnehmer nach historischen Vorbildern anfertigen. Aber es gibt nur noch wenige Lieferanten, die der Qualität der alten Werkzeuge gerecht werden.

Die Methode, eine schnurgerade Linie auf ein Werkstück zu übertragen, ist noch heute im Zimmereihandwerk üblich. Der Begriff der "Schnurgeraden" rührt übrigens von dieser Tätigkeit her.

Überwiegend wurden die Hölzer mit Axt und Breitbeil zugerichtet. Aber auch das Auftrennen mit der Säge (hier mit der Rahmensäge) wurde im Workshop praktiziert.

Die Ergebnisse sind jedoch bescheiden, was die Zügigkeit des Vortriebs betrifft. Der Vorschub lag in früheren Zeiten bei 5-10 mm je Zug. Im vorliegenden Fall nicht mehr wie 1-2 mm. Allerdings musste diese Arbeit früher nicht der Zimmermann ausführen, sondern seine Sägeknechte. Da stand schon manchmal tagelanges Sägen auf  dem Stundenplan.

Gaillon, Rue Général de Gaulle: Eine aufwändige Sanierung steht dem Haus direkt unterhalb des Schlosses bevor. Zur Vorbereitung der Planung wird ein verformungsgetreues Aufmaß mittels 3D-Laserscan von den norwegischen Teilnehmern des Workshops erstellt. Außerdem werden von uns Proben aus dem Dachwerk für eine dendrochronologische Altersbestimmung entnommen (andere Bereiche waren leider nicht zugängig). Die Ergebnisse werden sukzessive veröffentlicht unter www.pressler.com.de

Der Längsverband in der Dachwerksspitze.

Für das 3D-Scannen des Dachwerks sind die Passmarken gesetzt.


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