21. Mai 2017

Wallonie (Belgien) und Südlimburg (südliche Niederlande)

Besuch auf dem Hof van Eggertingen in Millen (Belgisch Limburg)
Hurra, die Hausforscher reisen wieder! Nach der großen Pyrenäen-Tour steht diesmal eine "kleine Reise" auf dem Programm: In 8 Tagen erkunden wir den Osten Belgiens (östliche Wallonie, Teile von Ost-Flandern) und den äußersten Süden der Niederlande (Provinz Südlimburg).
Um 14 Uhr treffen wir uns mit unseren ortskundigen Begleitern Coen Eggen (aus Maastricht) und Carlo Jengember (aus Westflandern) in unserem kuscheligen Hotel an der ersten Autobahnraststätte bei Raeren in Belgien, kurz hinter der Grenze. Bei schönstem Wetter geht es los, erste Station ist das Dorf Millen bei Riemst (Belgisch Limburg). Hier besuchen wir den restaurierten Hof van Eggertingen, mit einem Steinhaus des 13. Jahrhunderts und einem Fachwerkbau von 1551.
Hof van Eggertingen, Steinbau aus der Zeit um 1260, früherer Wohnturm der Motte (Turmhügelburg). Der Sockel besteht aus Flint (Feuerstein) und Eckquadern aus Kalkstein; das aufgehende Mauerwerk ist aus Maastrichter Mergelstein. Das nicht mehr erhaltene Dach wurde ca. 2010 durch eine moderne Konstruktion ersetzt.
Hof van Eggertingen, restaurierter Fachwerkbau von 1551 (d) mit Kreuzstreben und wiederhergestellten Kreuzstockfenstern.
Diskussion vor dem Fachwerkbau, Heinz hat mal eine Frage...  Vor der Tür Carlo Jengember (rote Jacke), rechts der Bauforscher Coen Eggen (grüne Jacke), der uns den Bau vorstellt und fachkundig erläutert.
Der restaurierte Herrenhof ist eine kompromisslose, aber gelungene Verbindung von alter Bausubstanz und moderner Ergänzung. Links das Fachwerkwohnhaus von 1551, rechts das moderne Dach über dem Steinbau aus der Zeit um 1260.  
Die freundlichen Eigentümer bewirten uns mit Kaffee und Kuchen.
Fensterstock des 16. Jahrhunderts mit Fasen. Anstelle der  nicht erhaltenen Bleiverglasung (oben)  und Holzläden (unten)  wurde moderne Verglasung eingebaut. 
Blick ins Dachwerk (Pfettendach). Hinter dem Treppenpodest geht es ins Kinderzimmer.
Der Baxhof bei Swalmen in der niederländischen Provinz Südlimburg ist unser nächstes Ziel. Der frühere Herrenhof besteht aus einem Wohnhaus mit "Rittersaal" des späten 15. Jahrhunderts, einer Scheune des 18. Jahrhunderts (Giebel im Bild) und weiteren Hofgebäuden des 19. Jahrhunderts. Früher war der Hof von einem Wassergraben (Gracht, Gräfte) umgeben.
Baxhof, Wohnhaus mit "Rittersaal". Durchgezapfter Ankerbalken mit Zapfenschloss, spätes 15. Jahrhundert.
"Rittersaal", Deckenbalken mit profiliertem "Sleutelstuck" (Schlüsselstück, Auflagerholz im Mauerwerk).
Baxhof, Wirtschaftsgebäude mit Maueranker-Jahreszahl 1854
Baxhof, heute bewohnte Scheune. Erhaltener Torflügel mit Graffiti aus dem 19. Jahrhundert (Jahreszahlen und Initialen von 1848, 1857 u.a.)
In der Scheune gibt es Tränkebecken für Vieh in 1,80 m Höhe – ein Stall für Giraffen!? 
Abschied von der freundlichen Eigentümerfamilie  
Nächster und letzter Stopp (kurz vor 21 Uhr) ist Epen (Gemeinde Vaals) in Südlimburg. Hier treffen wir zunächst au diesen eingestürzten Backsteinhof... 
...auf dem Weg zu dem ältesten Fachwerkhaus von Südlimburg (Epen, Camerig 22), aus der Zeit um 1450 (d). Das seit 1982 leerstehende Gebäude wird gerade fachgerecht mit Lehmflechtwerk restauriert. Der zweigeschossige Ständerbau mit Drempel (Kniestock) und Abseite rechts erinnert an mittelalterliche Häuser auf Gemälden von Pieter Brueghel dem Älteren.
Entdeckung am Wege: Hinter der Backsteinfassade aus dem späten 19. Jahrhundert verbirgt sich ein  Südlimburger Fachwerkbau mit angebautem Backofen.
Spätes Abendessen im Hotel - mit Kartoffelchips und Dosenbier aus der benachbarten Autobahntankstelle...  Prost und Gute Nacht!

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