Nachdem man von Fünen über die Storebeltbrücke auf die dänische Haupt-Insel Seeland gefahren ist erreicht man nach wenigen Kilometern westlich der Kleinstadt Slagelse die Wikingerburg Trelleborg.
Neben Fyrkat und Aggersborg ist das die dritte Anlage in Dänemark, die in den Jahren 1934 - 42 archäologisch nachgewiesen wurde . Eine vierte Ringwallanlage, genannt Nonnebakken, liegt unter der Stadt Odense und ist weitestgehend zerstört.
In der kreisrunden Wallanlage mit 137 m Durchmesser, die um 980 durch den Dänenkönig Harald Blauzahn errichtet sein soll, wurden Grundrisse von 16 großen schiffsförmigen Pfostenbauten ergraben. Jeweils vier Häuser waren in quadratischer Gruppierung um einen Innenhof ausgerichtet.
Die Häuser mit schiffsföemigem Grundriss waren fast 30 m lang und ca. 8 m breit und waren im Inneren in eine große Halle und an den Hausenden jeweils mit kleineren Vorhallen ausgestattet.
Schon 1941/42 begann man mit der Rekonstruktion eines im Grundriss ergrabennen Langhauses, das noch heute in Reichweite der Burg steht. Diese Rekonstruktion gilt nach neuesten Erkenntnissen als überholt: Der damals interpretierte Laubengang war kein Laubengang, die gefundenen Pfosten außerhalb der Hauswand beherbergten schräge dicke Eichenstützen um den Druck des Daches auf die Außenwände aufzufangen. Das rekonstruierte Langhaus in der Wikingerburg Fyrkat demonstriert diese Erkenntnis aus neuerer Zeit. Dieses Konstruktionsmerkmal mit den schräg gegen die Wand gestellten Streben ist auch in Haithabu ausgegraben, es wird auch auch als "Hedebyhaus" bezeichnet.
Zur Burganlage gehörten auch ein Vorwerk, bestehend aus 15 Langhäusern, die geringfügig kleiner waren als die Häuser in der Burg. Daneben liegt ein Gräberfeld mit 157 Gräbern.
In Sichtweite der Burg gibt es ein kleines Museum mit Café und Shop und Kinderspielplatz, nähere Informationen auf der Internetseite.
Der runde Burgwall mit einem der vier Eingangsöffnungen |
zwei Hausgrundrisse, die Teil des Vorwerks waren |
Uber vier Tore, die mit Bohlenwegen verbunden waren, kam man in die Burganlage. |
Die Hausgrundrisse und Pfostenlöcher sind mit Betonplomben markiert. |
die Toröffnungen sind mit Steinpackungen stabilisiert |
deutlich zu erkennen: Die Grundrisse der vier Langhäuser, die einen Innenhof bilden |
Rekonstruktionsabbildung von Burg und Vorwerk auf einer Infotafel |
Zwei Hausgrundrisse des Vorwerks. |
die Häuser hatten vier Türen, an jeder Seite eine |
Der Laubengang – eine frühe Interpretation der archäologischen Befunde, die heute aber überholt ist. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Schreiben Sie einen Kommentar zu unseren Beiträgen.
Es ist immer spannend, zu erfahren, was unsere Leser denken und wer uns besucht. Wir würden uns freuen.